Bei Onlays handelt es sich um Zahnfüllungen, die üblicherweise indirekt (außerhalb des Mundes) hergestellt und mit speziellen, auf das Onlaymaterial abgestimmten Befestigungsmaterialien in den zuvor in bestimmter Technik präparierten (beschliffenen) Zahn eingesetzt werden. Die räumlichen Grenzen der Präparation liegen dabei auf den Höckerspitzen des Zahns.
Damit nimmt das Onlay präparationstechnisch eine Zwischenstellung zwischen einem Inlay und einem Overlay ein: Ersteres bedeckt die Kaufläche nicht vollständig, bei Letzterem sind die Höckerspitzen im Sinne eines Kaukantenschutzes mit in die Präparation einbezogen. Die Übergänge zwischen diesen drei Präparationsformen sind dabei durchaus als fließend zu betrachten.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Die Indikation zur Präparation eines Onlays ergibt sich aus dem Zerstörungsgrad einer Zahnkrone und, je nach verwendetem Material, aus der Position des Zahns im Mund. Als Material werden, seit Jahrzehnten bewährt, Goldlegierungen verwendet; auf Grund der unzureichenden Ästhetik von Goldgussfüllungen kommen in den vergangenen Jahren aber in der Mehrzahl der Fälle zahnfarbene Materialien wie Glaskeramik-Komposite und vor allem Keramik zum Einsatz. Die Anwendungsbereiche sind also nach verwendetem Material zu differenzieren:
Indikationen zum Goldguss-Onlay
- nachgewiesene Amalgamunverträglichkeit;
- nachgewiesene Unverträglichkeit von Materialien für die adhäsive Befestigungstechnik zahnfarbener Onlays;
- subgingivale, ins zervikale Dentin oder Wurzeldentin reichende Kavitäten (ins Zahnbein des Zahnhalses oder der Wurzel reichende Defekte), für welche adhäsive Befestigungstechniken von zahnfarbenen Onlays nicht mehr realisierbar sind;
- zu dünne, nicht ausreichend stabile Kavitätenwände (Wände des Zahndefekts), die einen Höckerschutz erfordern;
- Brückenanker;
- Versorgung von Oberkiefer- Prämolaren (vorderen Backenzähnen) als ästhetisch akzeptabler Kompromiss zum überkuppelnden Overlay;
- Versorgung von Molaren (hinteren Backenzähnen) und UK-Prämolaren;
- Defekte mit großer bukkolingualer Ausdehnung (großer Ausdehnung von der Wange zur Zunge hin).
Indikationen zum zahnfarbenen Keramik- oder Glaskeramik-Komposit-Onlay
- nachgewiesene Amalgamunverträglichkeit;
- sehr seltene nachgewiesene Goldunverträglichkeit;
- approximale Kavitäten (Zahndefekte im Zahnzwischenraum), die noch mit adhäsiven Techniken versorgt werden können, also nicht in die Zahnhals- oder Wurzelregion reichen;
- zu dünne, für eine Inlayversorgung nicht ausreichend stabile Kavitätenwände, die einen Höckerschutz erfordern;
- Defekte mit großer bukkolingualer Ausdehnung;
- ästhetische Aspekte, vor allem bei der Versorgung der Prämolaren (vorderen Backenzähne).