Einleitung
Traumatische Hirnverletzungen (TBI) stellen weltweit ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar, das häufig mit schweren Behinderungen und einer erhöhten Sterblichkeit verbunden ist. Angesichts der langfristigen Folgen und der Belastung der Gesundheitssysteme rücken neue Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung in den Fokus. Eine vielversprechende Strategie ist der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln und biochemischen Verbindungen, die nachweislich neuroprotektive Effekte auf die durch TBI ausgelösten Prozesse haben. Substanzen wie Kreatinmonohydrat, Omega-3-Fettsäuren und Melatonin stehen dabei im Mittelpunkt der Forschung.
Ergebnisse
Die Literaturübersicht zeigte, dass Kreatinmonohydrat und Omega-3-Fettsäuren (DHA und EPA) nach einer Hirnverletzung entzündungshemmende Wirkungen haben, neuronale Schäden reduzieren und die Energieversorgung des Gehirns unterstützen können. Melatonin erwies sich als hilfreich bei der Verbesserung von Schlafstörungen, die häufig nach TBI auftreten. Weitere untersuchte Substanzen wie verzweigtkettige Aminosäuren (BCAAs), Riboflavin, Cholin, Magnesium und Anthocyane aus Beeren könnten ebenfalls neuroprotektive Effekte haben. Zudem wurde festgestellt, dass Faktoren wie der Ernährungszustand vor der Verletzung, Blutzuckerregulation, Koffeinkonsum und Schlafverhalten eine Rolle bei der Genesung nach TBI spielen.
Fazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine gezielte Zufuhr bestimmter Nährstoffe die Folgen traumatischer Hirnverletzungen lindern und die Erholung unterstützen kann. Insbesondere die positive Beeinflussung von Entzündungsprozessen, neuronalen Schäden und Schlafstörungen könnte die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Da die klinische Evidenz in diesem Bereich wächst, könnten diese Erkenntnisse in zukünftige Präventions- und Behandlungsstrategien für TBI integriert werden.
Conti F, McCue JJ, DiTuro P, Galpin AJ, Wood TR.
Mitigating Traumatic Brain Injury: A Narrative Review of Supplementation and Dietary Protocols.
Nutrients. 2024 Juli; 16(15): 2430