Darmkrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen und ist eine führende Ursache für krebsbedingte Todesfälle. In den letzten Jahren haben Probiotika, Präbiotika und Synbiotika als mögliche präventive Maßnahmen gegen kolorektale Neubildungen zunehmend Aufmerksamkeit erlangt. Ziel dieser systematischen Übersichtsarbeit war es, die Wirkung dieser Substanzen bei Patienten mit einem hohen Risiko für Darmkrebs zu untersuchen.
Methoden
Es wurden die Datenbanken PubMed, EMBASE und die Cochrane Library bis Januar 2022 nach relevanten Studien durchsucht. In die Analyse wurden RCTs eingeschlossen, die an Personen mit einem hohen Risiko für Darmkrebs durchgeführt wurden und in denen Probiotika, Präbiotika oder Synbiotika mit einem Placebo, einem Vergleichsmittel oder keiner Behandlung verglichen wurden. Der primäre Endpunkt war die Inzidenz oder das Wiederauftreten von kolorektalen Neubildungen. Zusätzlich wurden Effekte auf die Vielfalt der Darmflora und entzündliche Biomarker sowie die Sicherheit der Behandlung untersucht. Zwei unabhängige Autoren überprüften die Studien und führten eine Risikoanalyse durch.
Ergebnisse
Neun RCTs wurden in die systematische Übersichtsarbeit und Metaanalyse eingeschlossen. Es zeigte sich, dass die Supplementation mit Probiotika die Inzidenz von Adenomen signifikant verringerte. Hinsichtlich der Darmkrebsinzidenz wurde jedoch kein nennenswerter Vorteil festgestellt. Darüber hinaus beeinflussten Probiotika die Zusammensetzung der Darmflora positiv und reduzierten bestimmte Entzündungsmarker.
Fazit
Probiotika könnten eine nützliche Rolle bei der Prävention von Darmkrebs spielen, insbesondere im Hinblick auf die Verringerung von Adenomen. Es sind jedoch weitere groß angelegte, randomisierte Studien erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
Kan HX, Cao Y, Ma Y, Zhang YL, Wang J, Li J, Li JN
Efficacy and safety of probiotics, prebiotics, and synbiotics for the prevention of colorectal cancer and precancerous lesion in high-risk populations: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials.
J Dig Dis. 2024 Januar; 25(1): 14-26
