Einleitung
Eisenmangel betrifft weltweit viele schwangere Frauen und kann ernste Folgen für Mutter und Kind haben. Diese Studie untersuchte den Verlauf der Eisenwerte während der Schwangerschaft und die Häufigkeit von Eisenmangel bei Erstgebärenden in einer gut versorgten Bevölkerung. Außerdem wurden Schwellenwerte für Eisenwerte in der frühen Schwangerschaft bestimmt, um Mangel im letzten Trimester vorhersagen zu können.
Methoden
In einer prospektiven Kohortenstudie in Irland wurden Eisenmarker wie Ferritin, lösliche Transferrinrezeptoren (sTfR) und Gesamtkörpereisen (TBI) sowie Entzündungsmarker bei 629 Frauen zu drei Zeitpunkten (15., 20. und 33. Schwangerschaftswoche) gemessen. Teilnehmerinnen mit Anämie beim ersten Besuch wurden ausgeschlossen.
Ergebnisse
Der Anteil der Frauen mit Eisenmangel (Ferritin <15 µg/L) stieg von 4,5 % in der 15. Woche auf 51,2 % in der 33. Woche. Mit einem Ferritin-Grenzwert von <30 µg/L lagen die Mangelraten bei 20,7 %, 43,7 % und 83,8 %. Ein Wert von sTfR >4,4 mg/L zeigte ähnliche Mangelraten wie Ferritin <15 µg/L. Die Cutpoint-Analyse identifizierte Ferritin <60 µg/L in der 15. Woche als Prädiktor für Eisenmangel im dritten Trimester. Frauen, die vor oder zu Beginn der Schwangerschaft Eisenpräparate eingenommen hatten, wiesen ein geringeres Mangelrisiko auf.
Fazit
Selbst in gut versorgten Bevölkerungen stellt die Schwangerschaft eine erhebliche Belastung für die Eisenversorgung dar. Eine frühe Kontrolle der Eisenwerte wird empfohlen, wobei ein Ferritin-Zielwert über 60 µg/L präventiv hilfreich sein könnte.
McCarthy EK, Schneck D, Basu S, Xenopoulos-Oddsson A, McCarthy FP, Kiely ME, Georgieff MK.
Longitudinal evaluation of iron status during pregnancy: a prospective cohort study in a high-resource setting.
Science Direkt. 2024 November; 120(5): 1259-1268