Vitamin-D-Mangel in Schwangerschaft und Wochenbett: Einfluss auf depressive Symptome | Allgemeines

Einleitung
Vitamin-D-Mangel ist bekannt dafür, bei verschiedenen Gesundheitsaspekten eine Rolle zu spielen, einschließlich der psychischen Gesundheit. Diese Übersichtsstudie fasste die Erkenntnisse aus Studien zusammen, die den Zusammenhang zwischen den Vitamin-D-Konzentrationen im Blut und depressiven sowie Angst-Symptomen während der Schwangerschaft und im Wochenbett untersuchten.

Methoden
In die Analyse wurden Studien aufgenommen, die den Vitamin-D-Status bei erwachsenen Frauen in der vor- oder nachgeburtlichen Phase ermittelten und psychische Symptome mithilfe validierter Methoden bewerteten. Ein unabhängiges Forscherteam führte die Auswahl und Analyse der Daten durch und bewertete die Qualität der Studien.

Ergebnisse
Aus insgesamt 6.769 relevanten Publikationen wurden 25 Studien ausgewählt. Davon waren 15 Kohortenstudien, neun Querschnittsstudien und eine Fall-Kontroll-Studie, die unterschiedliche Risiken für Bias aufwiesen. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen niedrigeren Vitamin-D-Werten und der Präsenz von Depressionen zeigte sich sowohl ante- als auch postnatal: Frauen mit Depressionen während der Schwangerschaft wiesen im Schnitt 4,63 ng/mL niedrigere Vitamin-D-Werte auf als symptomfreie Frauen, im Wochenbett lag dieser Unterschied bei 2,36 ng/mL. Ein Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und vorgeburtlicher Angst war nur in einer Studie nachweisbar.

Fazit
Diese Metaanalyse zeigte, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel in der vor- und nachgeburtlichen Phase mit dem Auftreten von Depressionen assoziiert sein kann. Für Angststörungen ergab sich jedoch kein klarer Zusammenhang mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel in der Schwangerschaft. Es bedarf gut konzipierter Längsschnittstudien, um den möglichen Einfluss dieser Assoziationen genauer zu untersuchen.

Hinweis zum Versorgungszustand von Vitamin D (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe ab dem 19. LJ. erreichen über die normale Ernährung 0 % der Frauen und Männer die Zufuhr-Empfehlung, weshalb den am schlechtesten Versorgten circa 19,2 µg Vitamin D fehlen. (DGE-Empfehlung: 20 µg/Tag)

Lobo Centeno LO, dos Santos Fernandez M, Gomes Muniz FWM, Aline Longoni A, Martimbianco de Ass A.
Is Serum Vitamin D Associated with Depression or Anxiety in Ante- and Postnatal Adult Women? A Systematic Review with Meta-Analysis.
Nutrients. 2024 Oktober; 16(21): 10.3390