Einleitung
Mineralstoffdefizite wie Eisen-, Zink- und Selenmangel stehen im Zusammenhang mit Entzündungen und Immunreaktionen und könnten eine Rolle bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen spielen. Diese Studie untersuchte den genetischen Zusammenhang zwischen Blutspiegeln verschiedener Mineralstoffe und dem Risiko für Psoriasis, atopische Dermatitis und Akne vulgaris.
Methoden
Mittels Daten aus genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) und einer Mendelschen Randomisierung wurden genetische Kausalitäten analysiert. Untersucht wurden die Serumwerte von fünf Mineralstoffen (Eisen, Kupfer, Zink, Selen, Kalzium) und drei Eisenstoffwechsel-Indikatoren (Transferrinsättigung, Eisenbindungskapazität und Ferritin) in Beziehung zu Hautkrankheiten. Die Analyse der aggregierten Ergebnisdaten der FinnGen-Datenbank erfolgte über eine zweistichprobenbasierte Mendelsche Randomisierung und das inverse Varianzgewichtungsverfahren; Robustheitstests zu Heterogenität und Pleiotropie wurden ebenfalls durchgeführt.
Ergebnisse
Die Transferrinsättigung zeigte eine signifikante Assoziation mit Psoriasis, was auf eine mögliche Rolle der Eisenregulation hinweist. Zudem korrelierten Zink- und Selenwerte invers mit der atopischen Dermatitis, was eine potenziell schützende Wirkung nahelegt. Einschränkungen durch eine geringe Anzahl genetischer Varianten minderten jedoch die Robustheit der Ergebnisse.
Fazit
Die Studie legt nahe, dass die Transferrinsättigung genetisch mit Psoriasis assoziiert ist, was die Bedeutung der Eisenhomöostase für die Krankheitsentwicklung unterstreicht. Eine ausreichende Versorgung mit Zink und Selen könnte das Risiko für atopische Dermatitis senken. Weitere Studien zur Bestätigung dieser Zusammenhänge sind jedoch erforderlich.
Wu R, Tian H, Zhao T, Tian Y, Jin X, Zhu M.
A Mendelian randomization analysis of inflammatory skin disease risk due to mineral deficiencies.
Front Nutr. 2024 Oktober; 11: 1404117