Magnesium und Calcium: Schlüssel zu geistiger Fitness im Alter? | Allgemeines

Einleitung
Ein Mangel an Magnesium und Calcium tritt bei älteren Menschen häufig auf und wird mit einem möglichen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten in Verbindung gebracht. Bisherige Studien konzentrierten sich jedoch meist auf die Ernährungsaufnahme dieser Nährstoffe oder betrachteten deren Auswirkungen isoliert. Ziel dieser Untersuchung war es, den Zusammenhang zwischen Hypomagnesiämie, Hypocalcämie sowie dem gleichzeitigen Vorliegen beider Defizite und der kognitiven Leistungsfähigkeit bei Senioren zu analysieren.

Methoden
In die Studie wurden 1220 hospitalisierte Personen ab 60 Jahren einbezogen. Die Teilnehmenden wurden in vier Gruppen eingeteilt: Personen mit normalen Magnesium- und Calciumspiegeln, solche mit Hypomagnesiämie, mit Hypocalcämie und solche mit beiden Defiziten. Zur Bewertung der kognitiven Fähigkeiten wurden der Mini-Mental-Status-Test (MMSE) und der Uhrentest (Clock-Drawing Test, CDT) herangezogen. Die Ergebnisse wurden unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index und Begleiterkrankungen statistisch ausgewertet.

Ergebnisse
Die besten kognitiven Leistungen zeigten Personen mit normalen Magnesium- und Calciumspiegeln, die im MMSE durchschnittlich 23,33 Punkte und im CDT 5,56 Punkte erzielten. Bei Hypomagnesiämie fielen die Werte mit 22,59 Punkten (MMSE) und 5,16 Punkten (CDT) leicht ab. Noch deutlicher war die Beeinträchtigung bei Hypocalcämie, mit durchschnittlich 19,53 Punkten im MMSE und 4,52 Punkten im CDT. Personen mit kombinierten Defiziten erreichten 21,14 Punkte im MMSE und 4,28 Punkte im CDT. Die Datenanalyse zeigte, dass sowohl Magnesium- als auch Kalziummangel signifikant zur Varianz der Testergebnisse beitrugen.

Fazit
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass ein Mangel an Magnesium und Calcium die kognitive Leistungsfähigkeit älterer Menschen negativ beeinflusst. Besonders Hypocalcämie und das gleichzeitige Vorliegen beider Defizite gehen mit einer stärkeren Beeinträchtigung einher. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung einer regelmäßigen Kontrolle der Serumspiegel dieser Nährstoffe sowie geeigneter therapeutischer Maßnahmen zur Prävention kognitiver Einschränkungen.

Hinweis zum Versorgungszustand von Calcium (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
In der Altersgruppe vom 19. - 80. LJ erreichen nur 36 - 51 % der Frauen und nur 39 - 68 % der Männer die Zufuhr-Empfehlung, wobei die Zufuhr im Alter schlechter wird. Den am schlechtesten versorgten Männern und Frauen fehlen circa 500 mg Calcium pro Tag.
(DGE-Empfehlung 1.000 mg/Tag)

Kravchenko G, Stephenson SS, Gutowska A, Klimek K, Chrząstek Z, Pigłowska M, Kostka T, Sołtysik BK. 
The Concurrent Association of Magnesium and Calcium Deficiencies with Cognitive Function in Older Hospitalized Adults. 
Nutrients. 2024 Oktober; 16(21): 3756