Selen als vielversprechende Ergänzung bei Migräne | Allgemeines

Diese doppelblinde, randomisierte klinische Studie untersuchte, wie sich die Einnahme von Selen auf oxidativen Stress sowie auf klinische und physiologische Symptome bei Migränepatienten auswirkt.

Methodik
Insgesamt wurden 72 Migränepatienten zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe erhielt täglich 200 μg Selen (n = 36), die andere ein Placebo (n = 36) über einen Zeitraum von 12 Wochen. Zu Beginn und am Ende der Studie wurden klinische Merkmale der Migräne (z. B. Intensität, Häufigkeit und Dauer der Kopfschmerzen), psychische Gesundheitsparameter (z. B. Depression, Angst und Stress), Lebensqualität, Biomarker für oxidativen Stress (z. B. Stickstoffmonoxid [NO], Malondialdehyd [MDA], gesamte antioxidative Kapazität [TAC], gesamter Oxidationsstatus [TOS]) und anthropometrische Daten erhoben.

Ergebnisse
Die Einnahme von Selen führte im Vergleich zur Placebo-Gruppe zu einer signifikanten Verringerung der NO-Werte und zu einem deutlichen Anstieg der TAC-Werte. Zudem zeigte die Selen-Gruppe einen signifikanten Schutz vor erhöhten MDA-Werten im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Die Selen-Einnahme war auch mit einer Reduktion der Kopfschmerzhäufigkeit und -intensität sowie mit einem niedrigeren Headache Impact Test-6 (HIT-6)-Score verbunden. Bei anderen gemessenen Parametern wurden keine signifikanten Unterschiede festgestellt.

Fazit
Selen könnte aufgrund seiner positiven Wirkungen auf oxidativen Stress und Migränesymptome eine sinnvolle Ergänzung zur Therapie von Migränepatienten darstellen. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um diese Befunde zu untermauern und die langfristigen Effekte zu beurteilen.

Balali A, Sadeghi O, Khorvash F, Rouhani MH, Askari G.
The effect of selenium supplementation on oxidative stress, clinical and physiological symptoms in patients with migraine: a double-blinded randomized clinical trial.
Front Nutr. 2024 Mai; 2;11: 1369373