Selfies sind aus den sozialen Medien nicht wegzudenken. Doch nicht jeder fühlt sich wohl dabei, sich selbst zu fotografieren und die Bilder mit anderen zu teilen. Tatsächlich gibt es eine „Selfie-Phobie“, die bei Menschen mit Haut- oder Haarerkrankungen besonders ausgeprägt sein kann.
Eine französische Forschungsgruppe untersuchte diesen Zusammenhang mit einer weltweiten Online-Umfrage in 20 Ländern. Von den 50.552 Teilnehmenden litten 12.744 an dermatologischen Beschwerden wie Akne, Narben, Haarausfall, Vitiligo oder Rosazea. Fast 45 % dieser Betroffenen (5.712 Personen) berichteten von Angstgefühlen beim Selfie-Machen, besonders Jüngere, Frauen und Menschen mit Vitiligo, Akne oder Rosazea. Schuppen hingegen führten nicht zu einer erhöhten Selfie-Angst.
Diese Betroffenen berichteten auch häufiger von Gefühlen der Ausgrenzung und dem Eindruck, abwertend angesehen zu werden. Daher plädieren die Forschenden dafür, bei der Bewertung von Therapien nicht nur die Hautveränderungen, sondern auch die psychische und soziale Belastung der Betroffenen zu berücksichtigen.
Halioua B. et al.
Predictors of selfie-phobia in individuals with visible skin or hair diseases: A large-scale international study
J Eur Acad Dermatol Venereol
5/2024